Das Speichern von Covern zu Audiodateien ist nicht einheitlich geregelt. Weit verbreitet sind Bilddateien wie "front.jpg" oder "cover.jpg", wenn die Titel eines Albums in einem Ordner gespeichert sind. Windows bietet versteckte Dateien wie "folder.jpg" an. In den Metadaten der Dateien können ebenfalls direkt Bilddaten abgelegt werden. Da sich dadurch aber der Speicherplatzbedarf unsinnig erhöht, verwenden einige Systeme eine Bilddatenbank, und speichern nur eine ID in den Metadaten.

Cover-Behandlung in der Medienbibliothek

Nemp versucht, die Behandlung von Covern effizient zu gestalten, und dabei soweit wie möglich ohne Änderungen an den Dateien auszukommen. Das Grundkonzept sieht so aus

  1. Zu jedem Titel wird ein Cover gesucht
  2. Aus diesem Cover wird eine ID berechnet
  3. Die ID wird in der Medienbibliothek gespeichert, aber nicht in den Metadaten der Audiodatei
  4. In dem Verzeichnis, in dem Nemp Einstellungen und Daten speichert, wird eine ggf. verkleinerte Kopie des Covers mit der ID als Dateiname gespeichert.

Damit ist ein schneller Zugriff auf die Bilder möglich - auch dann, wenn das Originalbild gelöscht oder umbenannt wurde, oder wenn die externe Festplatte mit der Musiksammlung gerade nicht angeschlossen ist.

Wenn zu einer Datei gar kein Cover gefunden werden konnte, dann wird eine vorläufige Cover-ID aus dem Verzeichnisnamen berechnet.

Suche nach Covern

Die Suche nach Covern berücksichtigt sowohl Bilddaten in den Metadaten der Audiodateien, als auch Bilddateien auf der Festplatte, die zu dem jeweiligen Titel passend erscheinen. Andere Systeme, wie z.B. Cover-IDs vom Windows-Media-Player oder von iTunes können nicht berücksichtigt werden.

Zuerst werden Bilddaten in den Metadaten gesucht. Wenn dort ein Cover vorhanden ist, wird das genommen. Wenn es dort mehrere gibt (was bei ID3-Tags der Fall sein kann), wird nach Möglichkeit das genommen, das als "Front Cover" markiert ist.

Wenn kein Cover in den Metadaten gefunden wurde, dann wird auf der Festplatte "in der Nähe zur Audiodatei" nach Bildern gesucht. Aus dieser Bilderliste wird dann das Bild genommen, das vom Dateinamen her am ehesten nach Front-Cover aussieht. Was genau "In der Nähe" bedeutet, kann in den Einstellungen näher spezifiziert werden. Voreingestellt ist folgendes Suchverhalten, das sich in recht umfangreichen Tests als sehr zuverlässig herausgestellt hat.

  • Suche in dem Ordner der Audiodatei
  • Suche in einem Unterordner mit "cover" im Ordnernamen
  • Suche im übergeordneten Ordner (falls dort nicht zu viele Dateien/Ordner enthalten sind)
  • Suche in einem Unterordner des übergeordneten Ordners (Nachbarordner) mit "cover" im Namen (falls der übergeordnete Ordner nicht zu viele Dateien/Ordner enthält)

Die Idee dahinter sind folgende Fälle, in denen erfolgreich das passende Bild zu den Liedern gefunden wird.

c:\MyAlbum\
  Track1.mp3
  Track2.mp3
  front.jpg

c:\MyAlbum\
  Cover\
    front.jpg
  Track1.mp3
  Track2.mp3

c:\MySampler\
  CD 1\
    Track1.mp3
  CD 2\
    Track2.mp3
  front.jpg

c:\MySampler\
  CD 1\
    Track1.mp3
  CD 2\
    Track2.mp3
  Cover\
    front.jpg

Cover für Wiedergabelisten

Seit Version 5.1 versucht Nemp auch, zu Wiedergabelisten ein passendes Cover zu finden. Zunächst überprüft Nemp, ob eine gleichnamige Bilddatei zu der Playlist existiert. D.h. für eine Playlist "myPlaylist.m3u" wird nach einer Datei "myPlaylist.jpg" oder "myPlaylist.png" gesucht. 

Wenn eine solche Bilddatei nicht existiert, werden die Titel in der Playlist als Basis für die Bestimmung eines Playlist-Covers benutzt. Dabei werden die Cover verwendet, die zuvor während der Dateisuche bestimmt wurden. Wenn die meisten Titel in der Playlist das gleiche Coverbild haben, wird dieses für die Playlist genommen. Wenn die Titel in der Playlist alle unterschiedliche Cover haben, wird der Playlist kein Cover zugewiesen. In der Anzeige erscheint dann ggf. das Standard-Cover.

Coversuche bei last.fm

Wenn kein Cover zu einem Lied gefunden wird, dann kann Nemp im Internet nach einem passenden Cover suchen. Hierfür nutzt Nemp die API von last.fm, die auch für das Scrobbeln genutzt wird. Für die Coversuche ist jedoch keine Anmeldung erforderlich - das funktioniert einfach so.

Damit erfolglose Anfragen bei last.fm nicht andauernd wiederholt werden, werden die Abfragen gecached. Bei einem Misserfolg wird mit der nächsten Abfrage etwas abgewartet. Das Abfrageintervall für ein bestimmtes Cover wird bei wiederholtem Fehlschlag größer, bis schließlich die Abfrage dafür ganz eingestellt wird. Dieser Cache kann in den Einstellungen unter Datei-Management gelöscht werden.

Qualität der Cover

Nemp speichert die gefundenen Cover ggf. verkleinert ab, um Speicherplatz zu sparen und Ladezeiten zu verkürzen. In den Einstellungen unter Datei-Management kann die Qualität (d.h. die maximale Auflösung) dieser Kopien eingestellt werden. 

Eine maximale Auflösung bedeutet nicht unbedingt beste Qualität der angezeigten Bilder im Coverflow. Die (einfache) OpenGL-Skalierungsfunktion im Coverflow neigt nämlich eher zu Artefakten als die qualitativ bessere Skalierung beim Erstellen der Bild-Dateien für die Medienbibliothek.

Einige Anmerkungen dazu:

  • Der Wechsel der Qualitätsstufe wird nicht unmittelbar sichtbar, sondern erst beim Neuaufbau des Coverflows.
  • Die Cover, die automatisch von last.fm heruntergeladen werden, haben in der Regel eine Auflösung von 300 × 300 Pixeln.
  • Nach einem Wechsel der Qualitätseinstellung müssen die Cover in der neuen Auflösung erst generiert werden. Das passiert erst bei Bedarf, wenn im Coverflow ein Cover angezeigt werden soll.