Sowohl die Möglichkeiten zur Gruppierung, als auch die Sortierungen sind in den meisten Fällen selbsterklärend. Es gibt aber einige Fälle, bei denen man genauer hinschauen sollte, bzw. bei denen es zusätzliche Konfigurationsmöglichkeiten gibt.

Alben

Im Coverflow, und ggf. in der Baumansicht werden die Dateien in der Medienbibliothek nach "Album" gruppiert angeordnet. Es mag merkwürdig klingen - aber das ist gar nicht so einfach, wie es klingt.

Bei einer physischen Musiksammlung auf CD oder Vinyl ist die Frage, was "ein Album" ist, relativ klar zu beantworten: Alle Titel auf dieser Scheibe, oder ggf. alle Titel auf den beiden Scheiben, die in einer Hülle stecken. Bei Dateien, die in verschiedenen Ordnern liegen und beliebig verschoben und kopiert werden können, ist das nicht ganz so klar.

Mit Nemp 5 können Sie daher entscheiden, wie Nemp ein "Album" definieren soll. Diese Definition wird dann einheitlich in der Baumansicht für die Ebene "Album" verwendet, und auch für den Coverflow. Folgende Optionen stehen zur Auswahl - und jede hat Vor- und Nachteile. Wählen Sie die Option, die am besten zu der Struktur Ihrer Musiksammlung passt.

1. Eigenschaft "Album"

Eigentlich naheliegend wäre es, die Eigenschaft "Album" aus den Metadaten (z.B. ID3-Tags) dafür zu nehmen. Das führt aber zu Problemen, wenn Sie "Best of"-Alben von mehreren Interpreten in Ihrer Musiksammlung haben. Diese würden dann zu einem Album zusammengefasst, was sicherlich nicht gewünscht ist.

2. Eigenschaften "Album" und "Interpret"

Die naheliegende Korrektur dieses Problems wäre, den Interpreten ebenfalls zu berücksichtigen. Damit werden verschiedene "Best of"-Alben ordentlich getrennt. Aber dann werden stattdessen Sampler auseinandergerissen. Auch Musikalben, bei denen einzelne Titel in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entstanden sind, und diese Künstler auch im Feld "Interpret" eingetragen sind, werden dadurch auseinandergerissen.

Wenn in Ihren Musikdateien das Feld "Album-Interpret" (fast) immer gesetzt ist, dann können Sie diese Option eventuell ohne negative Effekte wählen (siehe nächster Abschnitt etwas weiter unten).

3. Eigenschaft "Album" und "Verzeichnis"

Diese Option setzt voraus, dass Sie die Dateien Ihrer Musiksammlung wie eine physische Musiksammlung verwalten. Das dürfte in den meisten Fällen der Fall sein (mehr oder weniger), daher ist das auch die Standard-Einstellung. Ein Problem entsteht eventuell noch bei selbst erstellten Sampler-Verzeichnissen, wenn Sie die Metadaten in den kopierten Dateien nicht anpassen und die Album-Information auf beispielsweise "Urlaub 2022" setzen.

4. Eigenschaft "Verzeichnis"

Bei dieser Einstellung werden die Metadaten der Dateien komplett ignoriert, und Nemp ordnet die Dateien rein nach der Verzeichnisstruktur auf der Festplatte. Für die Anzeige versucht Nemp dennoch, aus den Metadaten der so gefundenen "Alben" (d.h. in dem Fall "Verzeichnis") einen gemeinsamen Album-Namen zu ermitteln.

Für diese Wahl können Sie die Option "Erlaube Alben mit mehreren CDs" wählen. In diesem Fall werden Unterordner wie "CD 1" und "CD 2" zu einem Album zusammengefasst. Die Liste der Ordnernamen, die nicht als eigenes Album interpretiert werden sollen, können Sie auch erweitern um Namen wie "Disk" oder "Disc". Geben Sie dabei nur die Basisnamen an. Die enthaltene Nummer ignoriert Nemp automatisch, allerdings nur bis zu einem Maximum von einschließlich 9 CDs.

5. Eigenschaft "Cover"

Diese Methode wurde in früheren Versionen für den Coverflow verwendet. Nemp ermittelt zu jedem Titel ein Cover. Dazu werden zunächst die Cover-Informationen aus den Metadaten herangezogen. Sind dort keine vorhanden, wird eine Bilddatei genommen, die vermutlich ein Cover zu diesem Titel enthält. Alle Titel, zu denen das gleiche Cover gefunden wurde, werden dann als ein "Album" interpretiert. Die Titel, zu denen kein Cover gefunden werden kann, werden nach Verzeichnissen getrennt.

Dieses Verfahren funktioniert in der Regel auch ganz gut. Es führt aber zu unerwartetem Verhalten, wenn nur einzelne Titel eines Albums Bildinformationen in den Metadaten enthalten, oder in Konzeptalben alle Titel ein eigenes Cover in den Metadaten haben. Ebenso werden Kopien einzelner Titel (z.B. für selbst erstellte Sampler) weiter dem originalen Album zugeordnet.

Album-Interpreten

In vielen (aber längst nicht allen) Mp3-Dateien ist nicht nur das Feld "Interpret" gesetzt, sondern auch das zusätzliche Feld "Album-Interpret".

Bei der Gruppierung nach "Interpret" kann dieses Feld priorisiert werden. Dadurch wird verhindert, dass einzelne Titel eines Albums, bei dem weitere Interpreten beteiligt sind, weiterhin zusammenbleiben angezeigt werden können, wenn der betreffende Album-Interpret in der Baumansicht ausgewählt wurde.

Bei einigen Samplern ist der Album-Interpret explizit auf "Various Artists" gesetzt. Dieser Sonderfall kann bei der Priorisierung ignoriert werden. Dadurch werden die Titel der auf den Samplern vertretenen Künstler bei dessen anderen Titeln eingruppiert.

Sampler

Bei der Gruppierung nach Album ist es eine sinnvolle Option, diese primär nach Interpret (bzw. Album-Interpret) zu sortieren. Als zweites Sortierkriterium kann das Erscheinungsjahr gewählt werden. Bei Samplern, bei denen in der Regel kein gemeinsamer Interpret ermittelt werden kann, führt das dazu, dass verschiedene Sampler-Serien durcheinandergewürfelt werden.

Wenn Sie auch bei der Sortierung nach "Erscheinungsjahr" alle Ausgaben einer Sampler-Serie hintereinander angezeigt haben wollen, können Sie für diesen Fall wechseln auf die Sortierung nach dem Titel des Albums (d.h. des Samplers). Da Sampler in der Regel durchnummeriert sind, bleibt de facto die Sortierung nach Erscheinungsjahr erhalten.